Rettet Harburgs alternatives Kulturzentrum

Leere Konservendose mit Stern, die zwischen zwei Zahnräder fällt

Seit über 5 Jahren bauen wir in Harburg zusammen an einem besseren Morgen. Mit der Sauerkrautfabrik am kleinen Schippsee haben wir es über die Jahre geschafft einen Ort für alternative Stadtteilkultur und linksradikale politische Praxis in Harburg zu etablieren.

Wir haben uns immer im Spannungsfeld zwischen politischem Anspruch und Praxis, Visionen und Realität bewegt. Wir wollen einen Ort schaffen, an dem die Unterschiede, die uns im Alltag leider so oft trennen, egal sind; und doch müssen wir am Ende des Monats die Rechnungen bezahlen und dennoch sind auch wir geprägt von der Welt in der wir aufwachsen und immer noch gezwungen sind zu leben.

Zu oft sind wir daran gescheitert, doch noch häufiger haben wir uns wieder aufgerafft. Haben zusammen über Stunden debattiert, spannenden Vorträgen gelauscht, Konzerte gerockt, rauschende Feste gefeiert oder einfach nur mit dem Kaltgetränk in der Hand auf den Couches den Alltag vergessen.

Doch all das muss jetzt erstmal pausieren. Auch wir wollen uns unserer Verantwortung nicht verschließen. Solidarität bedeutet für uns nämlich immer zuerst an die zu denken, die am meisten davon betroffen sind. Für uns sind das übrigens nicht nur die Alten und Menschen mit Vorerkrankungen, sondern auch die Menschen die keinen Zugang zum Gesundheitssystem haben. Denn gerade in diesen Zeiten wird klar, dass wir vielleicht “eines der besten Gesundheitssysteme der Welt” haben mögen, dieses aber immernoch meilenweit von einem guten Gesundheitsystem entfernt ist.

Für uns bedeutet diese Schließung, dass wir nun vor einem riesigen finanziellen Problem stehen. Wir haben mehrere tausend Euro Fixkosten im Monat und diese sind (leider) nur zu einem (Bruch)teil von Fördermitgliedschaften gedeckt, sondern finanzieren sich durch die Spenden, die wir im laufenden Betrieb bekommen. Diese Unsicherheit ist für uns gleich doppelt problematisch: Selbst, wenn wir es schaffen, die Struktur SKF weiter am laufen zu halten können wir schlecht Veranstaltungen und Konzerte organisieren, wenn wir nicht wissen, ob wir in ein paar Monaten noch einen Raum zur Verfügung haben. Das bedeutet es wird auch nach dem Ende von Corona noch eine Zeit geben, in der es etwas mau aussehen wird.

Andererseits gäbe es für uns genug zu tun: Neben dem Ausbau des oberen Stockwerks könnten wir die Zeit auch nutzen, um der SKF von innen einen neuen Anstrich zu verpassen, aber all das lohnt sich nicht, wenn wir nicht wissen, wie lange wir den Raum noch halten können.

Wir sind bereit die nächsten Tage und Wochen alles zu tun, damit in Harburg auch in Zukunft gemeinsam an Utopien gearbeitet werden kann, doch dazu brauchen wir jetzt mehr denn je eure finanzielle Unterstützung.

Wir sind übrigens nicht das einzige linke Zentrum, welches vor diesem Problem steht und möchten es vermeiden, dass es zu einer Solidaritätskonkurrenz kommt. Deshalb werden wir zu gegebener Zeit Soliaufrufe anderer Zentren hier nachtragen oder unseren Aufruf zugunsten eines gemeinsamen Aufrufs ändern.

Die Menschheit wird durch Corona vielleicht nicht zu Grunde gehen, der Kapitalismus jedoch leider auch nicht. Gründe für uns zu kämpfen gibt es also noch genug!

HIER findet ihr den Antrag auf Fördermitgliedschaft und unsere Kontoverbindung. Weiterhin findet ihr unseren Betterplace-Aufruf hier.