(Vor-) Tag der Befreiung 2022

Am 08. Mai ist der Tag der Befreiung vom Hitlerfaschismus. Aus diesem Anlass haben wir zusammen mit den „Omas gegen Rechts“ heute eine Kundgebung auf dem Harburger Rathausplatz Abgehalten. Da der 08. Mai in diesem Jahr auf einen Sonntag fiel, entschlossen wir uns dazu unsere Kundgebung einen Tag vorzuziehen. Andernfall, so vermuteten wir, würden zu wenig Menschen in der Harburger Innenstadt unterwegs sein.

Für die Kundgebung wurden vier Infowände gestaltet. Auf den ersten zwei wurden Gebäude und Orte in Harburg vorgestellt, die in ihrer Geschichte zwischen 1933-45 für den Widerstand gegen das Nazi-Regime von Bedeutung war oder zur Unterdrückung eben dieses genutzt wurden. Auch Gedenkstätten und ihre Historie wurden hier vorgestellt. Auf der dritten Stellwand wurden Parallelen gezogen, über die Strategie von Faschist*innen mit Sprache die Gesellschaft zu manipulieren. Dabei wurden einzelne Methoden der Manipulation erläutert und anhand von Beispielen dargelegt, wie diese vom NS-Regime über NPD und AFD bis hin zu Querdenker*innen über die Zeit kontinuierlich als Werkzeug genutzt wurden. Auch wurden auf dieser Wand rechte Symbole und Labels aufgeführt.
Auf der Letzten Wand wurden 15 Menschen vorgestellt, die zwischen 1945 und 2020 in der Umgebung von Hamburg durch rechte Gewalt ums leben kamen. Dabei versuchten wir (soweit möglich) diesen Opfern ein Gesicht zu geben und ihr Leben in den Vordergrund zu stellen. Dabei war erschreckend, wie sehr die Gewalttat und die Täter in dem gesellschaftlichen Vordergrund stehen. Über die Opfer und ihre Leben ist dagegen häufig nicht mehr als ein oder Zwei Sätze zu finden. Auch hatten wir wieder unser Banner mit den Namen der Opfern rechter Gewalt in den letzten Zehn Jahren in Deutschland aufgehängt.

Wir haben Flyer verteilt und hatten viele gute Gespräche mit Harburger*innen. Alles in allem also ein erfolgreicher Tag und wir konnten uns gut auf die morgigen Feierlichkeiten am 08. Mai am Hamburger Rathaus einstellen.