Tierliebe und Menschenhass

Der Veganismus hat große Probleme: seine Popularität und seine Anhänger*innen. Der Verschwörungstheoretiker Ken Jebsen verkündet stolz, „Vollveganer“ zu sein. Der Rechtsesoteriker Rüdiger Dahlke wirft jedes Jahr ein veganes „Peace Food“-Kochbuch auf den Markt. Holocaust-Relativierungen sind aus Diskussionen um die Ethik der Ernährung nicht wegzudenken.

In einer als unübersichtlich und chaotisch wahrgenommenen Umwelt, in der das Individuum keine Rolle spielt, scheint für manche Menschen alles, was mit dem nichtssagenden Label „alternativ“ versehen ist, ein vermeintlich sicherer Ort der Selbstbestimmtheit zu sein, der die Rückgewinnung von Kontrolle verspricht. Alternative Lebensweisen und Weltanschauungen wie den Veganismus kennzeichnen Pseudoskepsis, Auserwähltheitsglaube und eine starke Religiosität, die sich sektenähnlich manifestieren kann.

Mira Landwehr erklärt, warum Tierliebe und Menschenhass so nah beieinander liegen und warum Veganer*innen oft eine auffallende Affinität zu Esoterik und Verschwörungsgläubigkeit haben.

Mira Landwehr ist Historikerin und schreibt für die Zeitschrift „konkret“. Sie arbeitet den Vortrag derzeit zu einem Buch um, das die Problematik vertiefend darstellen wird. Erscheinungstermin wird im Herbst 2019 sein.

Eine Veranstaltung der Sauerkrautfabrik und der Libertäre H-Burg