Küfa: Wir suchen euch!

Wenn ihr mit uns gerettete Lebensmittel verkochen und leckeres, veganes
Essen zubereiten wollt, kommt in die Sauerkrautfabrik!

Alle 2 Wochen kochen und backen wir samstags ab 15 Uhr für alle
Besucher*innen in Harburg.

Helft uns gerne mit, in dem ihr bei der Planung selbst entscheidet, was
gekocht und gebaken werden soll:
Immer dienstags von 17 Uhr bis 18 Uhr trifft sich die Küfa, um kommende
Veranstaltungen an den Wochenenden vorzubereiten.

Schaut doch einfach mal vorbei und bringt euch ein.

Eure Küfa in der Sauerkrautfabrik."

Stadtteiltreff „Plattenkiste“

Am Donnerstag den 8.10. findet in der SkF wieder eine Kneipe Statt. Bringt gerne Eure Schallplatten zum Hören und Tauschen mit. Anbei findet Ihr den Fleyer für weitere Informationen. Da die Kneipe unter Berücksichtigung des neuen Hygienekonzepts stattfindet, können max. 21Pers. gleichzeitig im Raum sein.

Selbstverständnis

Selbstverständnis der Sauerkrautfabrik in Harburg

Im Oktober 2012 hat sich die Initiative „Ja zur Nö“ gegründet, welche das Ziel hatte, ein selbstverwaltetes Zentrum in Harburg ins Leben zu rufen. Aus ihr entstand (ab 2014) später die Sauerkrautfabrik. Seitdem haben wir viel darüber diskutiert, warum uns das Projekt eigentlich so wichtig ist und welche Werte hinter unserem Engagement und Handeln stehen. Nachdem Jahrelang über ein Selbstverständnis diskutiert wurde, die Ergebnisse über den Haufen geworfen und erneut angefangen wurde, sehen wir uns nun endlich in der Lage, ein umfassenderes Selbstverständnis zu verfassen.

Die SKF als politischer und kultureller Freiraum

Diese Wichtige Aussage steht am Anfang und wird schon seit Jahren auch in unserem Vorstellungsflyer verwendet. Allerdings kam es immer wieder zu unterschiedlichen Auffassungen, was ein Freiraum schlussendlich bedeute. Für uns bedeutet Freiraum, eine Gleichberechtigung unabhängig von Herkunft, Alter, dem Geschlecht und dem sozialen Status oder anderen konstruierten Kategorien. Ein Freiraum ist ein Raum, in dem sich alle nach ihren Bedürfnissen entfalten und einbringen können und so sich selbst und das Kollektiv bereichern. Freiraum bedeutet für uns Emanzipation. Für uns heißt das, dass der Raum von anderen Gruppen und Einzelpersonen genutzt beziehungsweise gestaltet werden kann und soll.

In einem kapitalistischen und patriarchalen System, das geprägt ist von Leistungsdruck, Anpassung, sozialen Konstrukten sowie Werten und Normen, die einzig und allein dazu dienen, den neoliberalen Status Quo mit all seinen Ungerechtigkeiten aufrechtzuerhalten, wollen wir zeigen, dass ein anderes, solidarisches Zusammenleben möglich ist. Obwohl wir nach einem solchen Leben streben, sind wir uns darüber im Klaren, dass dies im jetzigen System nicht komplett umgesetzt werden kann.

Da alle innerhalb dieses Systems sozialisiert werden, sind wir uns Bewusst, dass auch wir nicht frei von problematischen Verhaltensmustern sind. Es ist unerlässlich, dass wir unser persönliches Verhalten kontinuierlich hinterfragen und verändern.

Was wir wollen, ist einen Raum zu schaffen, in dem wir dieses andere Leben heute schon diskutieren und anstreben. Uns geht es besonders darum, dass sich jede*r Person nach ihren Möglichkeiten einbringt. Für uns ist kollektives und emanzipatorisches Leben keine Dienstleistung, die wir hier zum bloßen Konsumieren anbieten. Unser Zusammenleben soll so verstanden werden, dass alle gleichberechtigt und dazu bereit sind, Verantwortung für sich und ihr Umfeld zu übernehmen, damit die Bedürfnisse aller geachtet werden.

Da wir nicht das geringste Interesse daran haben, uns lediglich selbst zu bespielen, verstehen wir uns als politische Akteur*in, die mit anderen Gruppen, Initiativen und Strukturen zusammenarbeitet und sich vernetzt. Dabei wollen wir aktiv in die aktuelle (Stadtteil-) Politik eingreifen und diese gestalten.

Hierarchiefreiheit als zentrales Ideal

Um gemeinsam als Kollektiv handeln zu können und dabei dennoch die Freiheiten und individuellen Interessen der Einzelnen zu schützen wird versucht, auf alle Bedürfnisse gleichsam zu achten und auf diese einzugehen. Wir sind davon überzeugt, dass dies nur ohne Hierarchien realisiert werden kann. Wie und was in den Räumen passiert, entscheiden wir gemeinsam in einem offenen Plenum. Auf dem Plenum werden über alle Belange „das Projekt betreffend“ entschieden, von der Nutzung der Räume, über politische Themen und wie wir uns als Projekt gegebenenfalls dazu verhalten wollen, bis hin zu Absprachen, die im Projekt gelten, um allen eine möglichst einfache Nutzung der Räume zu ermöglichen. Auch thematisieren wir hier Dinge, die im Projekt schieflaufen und versuchen, Lösungen zu finden. Dabei treffen wir unsere Entscheidungen im Konsensprinzip; das Ziel ist es zu einer Entscheidung zu kommen, die alle Beteiligten mittragen wollen.

Um einer hierarchiefreien Atmosphäre näher zu kommen, achten wir darauf, uns bestehende und aufkommende Macht- und Herrschaftsstrukturen bewusst zu machen und diese zu hinterfragen. Dabei bemerken wir auch immer wieder hierarchische Situationen in unseren Zusammenhängen (z.B. Wissenshierarchien). Neben der Bewusstmachung dieser Hierarchien ist uns wichtig, Handlungsoptionen gegen diese zu entwickeln und umzusetzen.

Ein Freiraum mit Grenzen? Wo gibt‘s denn sowas?

Bestimmte Grenzen sind berechtigt und es gibt sie natürlich auch in der SKF. Die dabei wichtige Frage ist stets, wie werden die Grenzen/Regeln gesetzt bzw. definiert und ob für alle transparent ist,  warum sie bestehen.

Zum einen geht es um die Freiheit des Einzelnen, die dort endet, wo die Freiheit des Anderen beginnt. Nur wenn diese Faustregel verinnerlicht ist, kann unser hierarchiefreies Projekt gelingen. Wichtig ist, dass zusammen über diese Grenzen gesprochen wird und Regeln die wir uns geben, von allen getragen werden. Dabei dürfen diese Regeln nicht starr als „in Stein gemeißelt“ aufgefasst werden, sondern sie müssen bei Bedarf wieder in Frage gestellt und neu verhandelt werden können. Wir verstehen dies als ständigen Prozess und dürfen nie aufhören, uns zu hinterfragen und uns hinterfragen zu lassen.

Zum anderen ziehen wir eine klare Grenze zu Menschen und Gruppierungen, die sich über andere stellen und so unserem Verständnis von einer solidarischen und freien Gesellschaft entgegenstehen. Wir stehen ausdrücklich für Antifaschismus, (Pro) Feminismus und eine bunte Gesellschaft, in der für alle Platz ist. Als SKF bedeutet dies für uns, dass wir Menschen, die persönliche Grenzen überschreiten oder anderen ihre Existenzberechtigung absprechen wollen, nicht tolerieren.

Im Falle von Konflikten setzen wir auf gemeinschaftliche Verantwortung und transformative Prozesse. Daher versuchen wir soweit möglich auf die Zusammenarbeit mit staatlichen Strukturen zu verzichten.

Damit kommen wir zuletzt noch zu den Grenzen, die uns von außen aufdiktiert werden: Gesetze, wie beispielsweise Vereinsrecht, Steuerrecht und unzählige andere zwingen uns dazu, gewisse Maßnahmen umzusetzen, damit das Projekt weiter bestehen kann.

Zukunft

Wir arbeiten darauf hin, für möglichst viele weitere Menschen ein Anlaufpunkt zu werden, in dem sie sich ausprobieren, entfalten und einbringen können.

Die Sauerkrautfabrik versteht sich als ein Ort, der Teil einer globalen Umwälzung zu einer hierarchiefreien, friedlichen, solidarischen, sozialen und nachhaltigen Weltgemeinschaft sein möchte. Dies bedeutet für uns zwar global zu denken, aber lokal zu handeln. Deshalb werden wir auch weiterhin das geschehen in unserem Stadtteil und unserer Umgebung kritisch begleiten, gestalten und wenn nötig intervenieren.

Zentren-Rallye durch Hamburg

Dein linkes Zentrum hat seit Corona weitgehend geschlossen? Du weißt eigentlich gar nicht, welche linken Locations es in Hamburg und Umgebung alle so gibt? Müssen linke Orte wegen Corona jetzt schließen?

Am Samstag den 12.9 veranstalten wir eine „Zentren-Rallye“ quer durch Hamburg, bei der es gilt Aufgaben wie Demodreikampf oder Elphi-Abriss zu absolvieren oder verschiedenen linke Zentren einfach einmal nur (besser) kennen zu lernen.

Das Kulinarische kommt natürlich auch nicht zu kurz. So gibt es verschiedenes veganes Essen und Getränke (z.B. Cocktails). Ein Spaß für groß und klein! Ein Fahrrad oder ein anderer beweglicher Untersatz wird empfohlen.

Und so geht‘s: Du oder deine Bezugsgruppe bekommen am Start bei der Sauerkrautfabrik in Harburg einen Rallye-Zettel. Dann radelt ihr von Zentrum zu Zentrum und erledigt unterschiedliche Aufgaben und sammelt dabei für jede erledigte Aufgabe einen Stickerschnipsel, die zusammen ein Gesamtbild ergeben. Natürlich ist das kein Muss und ihr könnt auch einfach so bei den Zentren vorbeischauen. Alles findet Corona-konform statt, also denkt an eure Masken!

Die Zentren haben an diesem Tag zu folgenden Uhrzeiten geöffnet:

12:00-15:00 Sauerkrautfabrik (Harburg, Start)
13:00-16:00 Infoladen Wilhelmsburg (Fährstraße)
14:00-17:00 Viertelzimmer (Münzviertel)
15:00-18:00 Café Knallhart (Uni-Campus)
15:00-18:00 Schwarze Katze (Fettstraße, Schanze)
16:00-19:00 Infoladen Schwarzmarkt (Schanze)
17:00-20:00 Centro Sociales (Feldstraße)
18:00-21:00 Incito (Balduinstraße)

Nebenbei bewerben wir mit der Rallye die zweite Runde unserer Spendenkampagne: Denn auch uns als linke Zentren treffen die Corona-Maßnahmen hart, denn Einnahmen zur Finanzierung von Miete und anderen Kosten fallen zum Teil weg.

Statt individuelle Aufrufe und Kampagnen zu starten, setzen wir auf Solidarität. Wir haben uns als linke Zentren in Hamburg und Umgebung zusammengeschlossen und wollen einander unterstützen, unabhängig davon, wie sehr wir als individuelle Projekte von den Auswirkungen der Corona-Maßnahmen betroffen oder gar bedroht sind. Uns alle eint, dass wir selbstverwaltete Räume gestalten, in denen wir den Anspruch haben ein freies und selbstbestimmtes Leben, unabhängig von Leistung, Profit und Konkurrenz, möglich zu machen und emanzipatorische Kämpfe zu unterstützen.

Demo statt Plenum

Diesen Mittwoch den 19.08. wird es kein offenes Plenum in der Sauerkrautfabrik geben. Stattdessen rufen wir euch auf, mit uns zusammen auf die Demonstration „Sechs Monate nach den rassistischen Morden von Hanau: Erinnerung – Gerechtigkeit – Aufklärung – Konsequenzen“zu gehen.

Wir treffen uns um 17 Uhr vor der SKF und fahren dann gemeinsam spätestens um 17:30 Richtung Veddel, wo die Demo um 18 Uhr am S Bahnhof beginnt.
Der gesamte Aufruf im Wortlaut (auch zu finden hier)

Am 19. August wird es sechs Monate her sein, dass ein Rassist in Hanau neun junge Menschen erschossen hat. Diesem Verbrechen gingen Warnungen voraus, die nicht ernst genommen wurden. Es gibt viele bekannte Nazis, die bewaffnet sind. Die Polizei tut nichts dagegen. Stattdessen kontrolliert und schikaniert sie oft die Betroffenen von rassistischer Ausgrenzung.
Vor und nach dem Anschlag von Hanau gibt es behördliches Versagen. Es bleiben viele offene Fragen, die nicht beantwortet werden. Heutzutage ist es bereits ein Erfolg, dass so eine Tat als das anerkannt wird, was sie war: Purer Rassismus. Kein verwirrter Einzeltäter. In den
letzten 5 Monaten wurde viel versprochen und wenig geliefert. Damit wollen wir uns nicht zufriedengeben.

Wir werden nicht auf den nächsten Anschlag warten!
Wir fordern Aufklärung und Konsequenzen.

Zum 19. August rufen die Angehörigen und Überlebenden gemeinsam mit antirassistischen Initiativen aus Hanau bundesweit zum Gedenken und zu Demonstrationen auf.

Auch wir in Hamburg folgen diesem Ruf, denn rechter Terror ohne Aufklärung und Konsequenzen, rassistische Polizeigewalt und rechte Netzwerke in den Sicherheitsorganen sind keine Einzelfälle. Auch in
Hamburg ist es Realität, dass Rassismus tötet!
Der NSU ermordete hier in Hamburg Süleyman Taşköprü.
Im S-Bahnhof Veddel, wo unsere Demonstration beginnt, wurde 2017 ein Sprengstoffanschlag verübt. Der inzwischen verurteilte Täter ist ein bekannter Neonazi.

Rassismus und neoliberale Politik spaltet, hetzt uns gegeneinander auf, diskriminiert und entwürdigt viele Menschen. Gemeinsam gedenken wir der Opfer dieser tödlichen Politik und gemeinsam entwickeln wir unseren
Widerstand.

Kommt deshalb am 19. August zum Veddeler Bahnhof

• Wir fordern eine lückenlose Aufklärung der Tat des 19. Februar 2020.
• Wir fordern politische Konsequenzen, den Rücktritt aller
Verantwortlichen, insbesondere des hessischen Innenministers Beuth.
• Wir fordern Gerechtigkeit und Unterstützung für die hinterblieben
Familien.
• Wir fordern ein angemessenes Erinnern.

Gerechtigkeit für Aman!

**english version below**
Kommt am 22.08. mit uns nach Stade und fordert ab 17 Uhr
mit uns zusammen Gerechtigkeit für Aman Alizada!

Warum wir Gerechtigkeit für Aman fordern?

Am 17.8.2019 wurde Aman Alizada in seiner Wohnung von einem Polizisten durch fünf Schüsse getötet.
Schnell kamen berechtigte Fragen auf, wie es dazu kommen konnte.
Schon damals wurde auf einer Gedenkdemonstration am 12. Oktober von Familie, Freunden sowie vielen entschlossenen Teilnehmer*innen eine umfassende Aufklärung des Falles gefordert. Nun hat die Staatsanwaltschaft am 15.06.2020 das Verfahren eingestellt, aus ihrer Sicht handelte es sich um „glasklare Notwehr“.

Dass Staatsanwaltschaften keinen Grund sehen (wollen), ihre uniformierten Gesinnungs- genossen anzuklagen ist nichts neues. Verfahren gegen Cops werden in Deutschland überdurchschnittlich oft eingestellt. Nicht zuletzt, weil sie sich immer wieder gegenseitig decken. In Stade ist das nun erneut passiert.

Doch so einfach ist es nicht, zu viele Fragen sind noch offen. Nicht nur dass es massive Widersprüche bei den Zeugenaussagen gibt, und Zeugen einzig Polizist*innen sind.
Warum tritt die Polizei die Tür ein, obwohl sich Aman alleine in dem Zimmer befand?
Wieso behauptet die Polizei er habe in Pfeffer gebadet, wenn man bei nur 1 von 4 Abstrichen an Aman einen Rest Reizstoff gefunden hat?
Warum wird von der Staatsanwaltschaft ignoriert, dass Aman laut dem Forensischen Gutachten lag, saß oder gebückt war. Sieht so eine Bedrohung aus?
Warum traut sich die Staatanwaltschaft nicht, die Einstellung des Verfahrens öffentlich bekannt zu geben und rückt erst auf Nachfrage der Presse damit heraus?

Dies können und wollen wir nicht widerspruchslos hinnehmen.
Daher wird es am 22.08. um 17:00 Uhr in Stade auf dem Pferdemarkt eine Demonstration für lückenlose Aufklärung seines Todes geben. Kommt alle und lasst uns gemeinsam unsere Wut, Trauer und Kritik am deutschen Rechtssystem auf die Straße tragen.

Diese Demo wird organisiert von der Initiative Aman Alizada.

Anfahrt ab Hamburg Hbf:
> S3 Richtung Stade bis Stade (1 Stunde)
> RE5 Richtung Cuxhaven bis Stade (50 Minuten)

Aktuelle Infos findet ihr auch bei Facebook:

https://www.facebook.com/events/380581202912356/

+++ english version +++

On the 22.08. we invite you to come to Stade with us. From 5pm on we will demand justice for Aman Alizada on the Pferdemarkt there.

Why do we call for justice?

On 17.08.2019 Aman Alizada was killed in his apartment by a policeman with five shots fired. Quickly, justified questions arise as to how this could happen.

Even then, family, friends and many determined participants demanded a comprehensive clarification of the case at a memorial demonstration on 12 October.

Now, on 15.06.2020, the public prosecution has discontinued the proceedings; in their view, it was a case of „crystal-clear self-defence“.

The fact that the public prosecutor’s office does not (or does not want to) see any reason to accuse their uniformed comrades is nothing new. Proceedings against cops are discontinued in Germany more often than average. Not least because they always cover up for each other.
This has now happened again in Stade. But it is not that simple, too many questions are still open. Not only are there massive inconsistencies in the testimonies of witnesses, and witnesses are only police officers:
Why did the police kick the door down when Aman was alone in the room?
Why do the police claim that he took a pepper bath, when only 1 of 4 swabs of Aman were found to contain a residual irritant?
Why does the prosecutor’s office ignore the fact that according to the forensic report Aman was lying, sitting or bent over. Does it look like a threat?
Why doesn’t the prosecution dare to publicly announce that the case has been dropped and will only disclose it to the press when asked?

We cannot and do not want to accept this without protest, which is why there will be a demonstration on 22.08. at 5 p.m. in Stade at the „Pferdemarkt“, for a complete clarification of his death. Everybody come and let us all take our anger, sadness and criticism of the German legal system out onto the streets.

This demonstration is organized by „Initiative Aman Alizada“

Directions to Stade from Hamburg Central Station:
> S3, direction of stade (1 hour)
> RE5, direction of Cuxhaven (50 minutes)

You will find up to date Infos on facebook:
https://www.facebook.com/events/380581202912356/

Die KüfA ist zurück!

Regelmäßig gibt es bei uns in der SKF jeden Dienstag leckeres veganes Essen. Corona hat uns leider gezwungen, dieses Angebot auf Eis zu legen.

Aufgrund der aktuellen Lage haben wir uns jedoch dazu entschlossen, dass wir es verantworten können – unter bestimmten Bedingungen – die Zwangspause der KüfA zu beenden. Für uns bedeutet das, dass wir nicht nur eine sichere Atmosphäre für die Kochteams gewährleisten, sondern auch mit den entsprechenden Schutzmaßnahmen kochen werden.

Da wir den Laden entsprechend der Vorgaben aus unserem Hygienekonzept nicht für mehr als 10 Leute öffnen wollen (und können) wird es jedoch vorerst leider keine klassische KüfA geben.

Stattdessen werden wir versuchen alle 2 Wochen Samstags leckeres veganes Essen zum mitnehmen anzubieten. Leider könnt ihr bei diesem Konzept nicht einfach spontan mitkochen. Falls ihr aber dennoch Lust habt zu helfen, kontaktiert uns einfach frühzeitig und wir schauen, wie wir euch mit an den Start kriegen!

Da wir noch nicht ganz abschätzen können, wie gut (oder schlecht) die KüfA to go laufen wird und, um lange Warteschlangen zu vermeiden wird es die Möglichkeit zu geben, Essen vorzubestellen.

Auch wir haben den Aufruf des „Hamburger Bündnis gegen Rechts“ unterzeichnet und möchten ihn hier nochmal mit euch teilen.

 

Solidarität und Aufklärung statt Verschwörungsideologien

Seit einigen Wochen demonstrieren auch in Hamburg Menschen gegen die Corona-Maßnahmen.

Sie beziehen sich auf Proteste in Berlin, die seit Anfang April vom sogenannten Demokratischen Widerstand initiiert wurden, und versuchen sich aktuell als Partei Widerstand 2020 zu formieren. Am vergangenen Samstag kamen mehrere hunderte Menschen auf dem Hamburger Rathausmarkt zusammen. Viele der Protestierenden inszenieren sich als Verfechter_innen von Grundrechten und Freiheit. Sie behaupten, das Grundgesetz sei in Deutschland außer Kraft gesetzt, und fantasieren die Entstehung einer Diktatur herbei, gegen die Widerstand rechtmäßig sei. Dabei sieht auch das Grundgesetz Ausnahmen vor, und weitere Gesetze präzisieren gesundheitspolitische Maßnahmen zur Bekämpfungen von Katastrophen, wie z.B. Pandemien.

Auf diesen Versammlungen werden Verschwörungsmythen geteilt und die gesundheitliche Gefahr von Covid-19 verharmlost. Die Mindestabstände und das Tragen des Mund-Nasen-Schutzes werden bewusst nicht eingehalten. Es werden irreführende und unwissenschaftliche Vermutungen und Verdächtigungen über Ursache, Verlauf und Auswirkungen der Pandemie verbreitet. Die Schwere der Krankheit wird erheblich verharmlost oder ganz geleugnet. Wo ein solidarisches Verhalten im Umgang gegen Ausbreitung von Covid-19 Grundvoraussetzung ist, um das Sterben von Menschen zu vermeiden, werden ausgrenzende Schuldzuweisungen für die Abkehr von genau diesem Verhalten instrumentalisiert. Dazu werden namentliche Sündenböcke gesucht, die angeblich die Auswirkungen der Pandemie zu ihren Gunsten ausnutzen würden. Diese irrationalen Fantasien und Verschwörungsmythen knüpfen teilweise an die älteste Verschwörungstheorie an: den Antisemitismus. Schon seit Jahrhunderten wurden Jüd_innen für angebliche Brunnenvergiftungen, Kindesmorde, Seuchen und Epidemien verantwortlich gemacht. Machen die einen Corona-Leugner_innen heute Rothschild, Bill Gates oder Gorges Soros für die Pandemie verantwortlich, so relativieren andere den Holocaust, wenn sie sich mit gelbem Stern auf der Brust als angeblich verfolgte „Impfgegner_innen“ inszenieren. Diese antisemitisch konnotierten Verschwörungsmythen bieten viele Anknüpfungspunkte für extrem Rechte. So fanden sich auch in Hamburg bekannte Neonazis aus der NPD und ihrem Umfeld sowie Menschen, die Pegida und der AfD nahe stehen, am letzten Samstag zur Kundgebung ein. Viele von ihnen versuchten bereits in den letzten Jahren, mit Kundgebungen wie „Merkel-muss-weg“ und „Deutscher Michel wach auf“ auf Stimmenfang für rassistische, homophobe und revanchistische Inhalte zu gehen.

Von der Mitte bis nach rechtsaußen

Die Organisator_innen der Kundgebungen und sogenannter Spaziergänge in Hamburg kommen jedoch aus der Mitte der Gesellschaft und arbeiten als Schauspieler_innen, Stadtplaner_innen und Jurist_innen. Zu ihnen gehört auch die Homepage „Unsere Grundrechte“. Nach Außen versuchen diese die Versammlungen als Sammelbewegung darzustellen und möglichst alle politischen Spektren mitzunehmen. Bekannte linke Akteur_innen oder Gruppen reihen sich aus guten Gründen – nämlich der im Vordergrund stehenden Verschwörungsideologien – nicht in diese Bewegung Widerstand 2020 ein. Insofern ist es eine Unterstellung, wenn einige Medien und Politiker_innen behaupten, hier würden sich die Extreme von rechts und links treffen. Vielmehr entsteht hier eine gefährliche Gemengelage aus extrem rechten Einflüsterern, verunsicherten Kleinbürger_innen und in ihrer wirtschaftlichen Existenz vermeintlich oder tatsächlich gefährdeten Selbstständigen.

In den internen Telegram-Gruppen der Corona-Leugner_innen werden nicht nur Beiträge zum angeblichen Impfzwang, gegen Bill Gates und die „Eliten“ geteilt, sondern auch weitgehend unwidersprochen bekannte rechte bis extrem rechte Medien und Videos zum Teil einschlägiger Holocaustleugner verbreitet. Rechte Erzählungen von der „Lügenpresse“ und „Antifa-Terroristen“ schaffen gegenüber antifaschistischem Gegenprotest und Medienvertreter_innen eine aggressive Stimmung, die schon etliche Male zu Gewalt führte.

Sollte es unter den Protestierenden Menschen geben, denen diese offene Flanke zu Antisemitismus und Neofaschismus nicht bewusst war, so ist es spätestens jetzt Zeit für sie, sich eindeutig davon zu distanzieren und entsprechende Akteure im Vorfeld auszuschließen.

Verschwörungsideologien sind gefährlich!

Eine ernst zu nehmende Distanzierung von Verschwörungsmythen und extrem rechten Inhalten und Personen konnten wir als Hamburger Bündnis gegen Rechts bisher nicht wahrnehmen. Verschwörungsmythen sind wie extrem rechte Ideologien gesellschaftlich verankert und kein Problem von vermeintlich kranken Menschen oder politischen Rändern. Historisch agierte der Nationalsozialismus mit genau solchen Mythen, um die Zustimmung in der Bevölkerung auszubauen. Nur eine gesellschaftlichen Auseinandersetzung und Aufklärung kann diese stoppen. Was wir brauchen, ist ein gemeinsames Einstehen für eine solidarische Verteilung von Krisenlasten und ein klares Nein zu menschenverachtenden, ausgrenzenden Ideologien.

Zusammen mit Gewerkschaften, demokratischen Initiativen aus dem Gesundheitsbereich, Seebrücke, Initiativen von Geflüchteten und anderen solidarischen zivilgesellschaftlichen Organisationen und Initiativen müssen tatsächliche solidarische Perspektiven in der Krise verbreitet und vertreten werden. Das bedeutet auch, dass berechtigte Kritik an den bisherigen Maßnahmen der Bundesregierung geäußert werden muss, insbesondere wenn diese zur weiteren Spaltung der Gesellschaft beitragen und Personengruppen wie Geflüchtete und Obdachlose schutzlos bleiben. Die Kosten der Krise dürfen nicht auf die abhängig Beschäftigten abgewälzt werden. Eigene Kundgebungen und Demonstrationen sind hierfür notwendig.

Demonstrationen, auf denen Verschwörungsmythen und (extrem) rechte Ideologien und Personen wesentlicher Bestandteil der Kritik sind, verbreiten jedoch nur die gesellschaftliche Akzeptanz für Antisemitismus und Rassismus. Außerdem werden damit auch Taten im Sinne dieser menschenverachtenden Welterklärungen gerechtfertigt. Verschwörungswahn, rassistische und antisemitische Ideologie bildeten auch Antrieb und Ausgangspunkt rechtsterroristischen Täter in Halle und Hanau. Verschwörungsideologien sind keine legitimen politische Erklärungsmuster, sondern höchst gefährlich. Wir rufen daher dazu auf, sich von diesen und anderen rechten Ideologien zu distanzieren und ihnen zu widersprechen.

Wir werden die kommenden verschwörungsideologischen Versammlungen in Hamburg kritisch begleiten.

Kommt zu unseren Kundgebungen
(genauere Informationen folgen jeweils aktuell).

Wir weisen darauf hin, dass weiterhin die Hygieneregeln einzuhalten sind.

In der weltweiten Gesundheitskatastrophe durch Covid-19 hilft nur Solidarität statt Ausgrenzung!

Aufruf / Positionspapier, HBgR im Mai 2020

Haltet die Augen offen

Vergangenen Samstag haben sich auf dem Rathausplatz in Harburg Menschen getroffen, die der Bewegung „Widerstand 2020“ zuzurechnen sind. In Harburg war der Vorsitzende des Vereins „Gedächtnisstätte“, der vom Verfassungsschutz als rechtsextremistisch eingestuft und seit Jahren beobachtet wird, Wolfram Schiedewitz mit dabei.
 
Bei einer weiteren Veranstaltung auf dem Hamburger Rathausplatz befanden sich Verschwörungsideolog*innen und rechtsoffene Esoterik-Fans und Corona-Leugner*innen sowie AfDler & gewaltbereite, bekannte Neonazis.

„Leave No One Behind“- Kundgebung am 1. Mai vor der SKF

Am 1. Mai diesen Jahres fand vor der SKF eine Kundgebung unter dem Motto „Leave No One Behind“ mit maximal 25 von der Versammlungsbehörde zugelassenen Teilnehmern statt. Es gab jedoch so viele Interessierte Menschen, dass sich mit den Zuschauern kurzfristig an die 75 Menschen auf der Straße befanden.

Angefangen hat unsere Planung als bekannt wurde, dass die Faschisten von „der RECHTEN“ an unserem Kampftag, den 1. Mai, durch unser Viertel marschieren wollen. Als dann aufgrund der Corona-Pandemie alle großen öffentlichen Versammlungen verboten wurden war zusammen mit einem großen Bündnis schnell die Idee geboren viele kleine Kundgebungen anzumelden und so dezentralen Protest zu ermöglichen. Dennoch wollten wir uns die Themen für unseren 1. Mai nicht von einem Haufen rechter Idioten diktieren lassen, weshalb wir nach einiger Überlegung das (nicht nur momentan) aktuelle Motto „Leave no one Behind“ wählten, unter dem auf die prekäre Situation von alten, obdachlosen und geflüchteten Menschen aufmerksam gemacht wird und nachhaltige Lösungen gefordert werden.

Da dann der Nazi-Aufmarsch doch noch auf allen Instanzen verboten wurde, konnten wir die Zeit nutzen um unsere Themen in die Öffentlichkeit zu tragen. Durchgehend wurden Transparente gezeigt, es gab Redebeiträge u.A. von Menschen vom „Cafe Exil“ und Teilnehmer*innen brachten ihre eigenen Gedanken und Forderungen zum Thema mit Kreide auf dem Gehweg zum Ausdruck. Nach ca. zwei Stunden wurde die Veranstaltung ohne Zwischenfälle beendet.

Schön war es, dass viele Menschen mal wieder aus ihren vier Wänden auf die Straße kamen um ihre Anliegen in den Stadtteil zu tragen. Dass trotz über einem Monat Ausgangseinschränkungen wieder viele Menschen mobilisiert werden konnten, hat sicher auch vielen wieder neue Kraft gegeben. Was bleibt ist allerdings der fade Beigeschmack eines doch sehr wenig kämpferischen 1. Mais.
Bleiben wir also am Ball, da bei den ganzen Lockerungen des wirtschaftlichen Lebens durch die Regierung, auch wir unsere Ideen für eine bessere Welt wieder auf die Straßen tragen müssen.