Kleiner Schippsee 22
Wohnungslose im Nationalsozialismus
Eine Wanderausstellung der BAG Wohnungslosenhilfe e.V.
Zum Gedenken an die wohnungslosen Männer und Frauen, die in der Zeit der nationalsozialistischen Diktatur als sogenannte „Asoziale“ verfolgt worden sind, hat die BAG Wohnungslosenhilfe e.V. eine Ausstellung erstellt.
Wieviele Bettler und Landstreicher, ab 1938 auch als „Nichtseßhafte“ bezeichnet, in Konzentrationslager eingeliefert wurden, lässt sich nicht genau feststellen. Experten schätzen die Zahl auf über 10.000. Häftlinge aus der Kategorie der sog. „Asozialen“ blieben in Ost- und Westdeutschland von Entschädigungszahlungen ausgeschlossen. Erst in den letzten Jahren sind Entschädigungszahlungen in einigen Bundesländern über Härterfallregelungen möglich. Für die Überlebenden dürfte dies in der Regel zu spät gewesen sein: Das durchschnittliche Geburtsjahr der 1938 bei der „Aktion Arbeitsscheu Reich“ Verhafteten war 1900.
Unter Rückgriff auf Quellentexte bzw. Faksimiles, Fotos und kommentierende Texte werden in der Ausstellung folgende Themen aufgegriffen:
- Weltwirtschaftskrise
- Bettlerrazzia 1933
- Arbeitshäuser
- Rassenhygiene
- Zwangssterilisation
- „Asoziale Großfamilien“
- Debatte in den Fachzeitschriften der „Wandererfürsorge“
- Kontrolle und „geordnetes Wandern“
- „Aktion Arbeitsscheu Reich“
- als „Asozial“ ins Konzentrationslager
Konzeption und Texte: Wolfgang Ayaß, Kassel
Grafische Gestaltung: Hans-Georg Vogt, Bielefeld