InkBomb

Am 27.02. spielen mal wieder die Melodic-Punk-Rocker*innen von „InkBomb“ in der Sauerkrautfabrik.
Im Rahmen des Stadtteiltreffs werden die Türen ab 19:00 Uhr geöffnet, befor das Konzert dann um 20:00 Uhr beginnt.
Im Anschluss lassen wir den Abend in gewohnter Kneipenatmosphäre ausklingen.

twitter.com/inkbombing

Save the SKF

Hallo alle miteinander.

Die SKF steht grade (mal wieder) vor neuen Herausforderungen. In der letzten Zeit war es schon eher eng mit der Finanzierung der Räume, zusätzlich ist nun der letzte Mieter, der ein Atelier im Obergeschoss angemietet hatte ausgezogen. Auch diese Lücke müssen wir nun ausgleichen.

Zeigt euch solidarisch mit der SKF und helft uns den Laden weiter zu erhalten. Werdet Fördermitglied, helft uns mit Spenden weiter oder werdet am besten selbst mit aktiv.

 

Den Antrag, um Fördermitglied zu werden, findet ihr auf unserer Internetseite (Hier könnt ihr die pdf runterladen), druckt ihn einfach aus und schickt ihn uns ausgefüllt per Post zu oder bringt ihn vorbei.

Wenn ihr, statt uns eine Lastschrift-Vollmacht zu geben, lieber per Dauerauftrag überweisen wollt, haben wir entsprechende Anträge in der SKF bereitliegen.

Natürlich könnt ihr uns auch einfach einmalig oder regelmäßig Spenden überweisen:

 

Kontoinhaber: welt*RAUM e.V.

Bank: GLS Gemeinschaftsbank eG

IBAN: DE30 4306 0967 2041 7364 00

BIC: GENODEM1GLS

Verwendungszweck: Spende

 

Schon mal Dank an alle, die uns unterstützen oder uns unterstützen würden, bei denen es aber an zu wenig Kohle scheitert. Wenn ihr den Raum mitgestalten und/oder nutzen wollt, kommt einfach zum offenen Plenum (immer Mi. ab 19:00 Uhr).

Auf weitere kreative Exzesse, nette Bar-Abende, politische Veranstaltungen, Konzerte, inhaltliche Diskussionen und eine bessere Zukunft für Alle!

 

welt*RAUM e.V.

Fridays gegen Altersarmut – Was soll das?

Armut ist scheiße. Dieser Aussage stimmen wohl die meisten zu.
Altersarmut mach dabei keine Ausnahme. Niemand sollte in Armut leben
müssen, egal wie alt er*sie ist. Wenn aber alle gegen (Alters)Armut
sind, wozu dann überhaupt dagegen auf die Straße gehen?
Einerseits ist es natürlich völlig legitim auf Missstände hinzuweisen
und zu versuchen, diese ins Licht der Öffentlichkeit zu bringen.
Andererseits ist das Thema „Altersarmut“ sehr anknüpfungsfähig, und zwar
quer durch alle politischen Lager. Die Kampagne „Fridays gegen
Altersarmut“ macht sich das zu nutze. Unter dem Deckmantel eines Themas,
gegen das nun wirklich niemand etwas haben kann, versuchen
deutschlandweit rechte Aktivist*innen die Empörung über verarmte
Rentner*innen für sich zu nutzen.

Lösungsansätze werden übrigens keine geboten. Ob in sozialen Medien oder
auf der Straße – Die Kampagne „Fridays gegen Altersarmut“ spielt sich
als Retterin der entrechteten Rentner*innen auf, aber konstruktive
Vorschläge, wie deren Situation verbessert werden könnte, fehlen. Dafür
fallen die selbsternannten Aktivist*innen durch Hetze gegen „Fridays for
Future“, Unterwanderung durch Rechtsextreme und keinerlei Distanzierung
zu Parteien wie „Die Rechte“ und andere auf. Kritische Kommentare in
Onlineforen werden gelöscht.*
Für uns ist klar: Altersarmut ist scheiße, genau so wie jede andere
Armut. Dabei spielt es keine Rolle, wo diese Armen leben oder woher sie
kommen. Wir fordern ein Wirtschafts- und Sozialsystem, dass niemanden
ausschließt und niemanden benachteiligt – unabhängig von Herkunft,
Alter, Religion oder sexueller Orientierung. Und wir fordern sozialen
Protest, der sich nicht von Rechten vereinnahmen lässt, die wieder
einmal berechtigte Ängste nutzen wollen um ihre Hassbotschaften zu sähen.
Am Freitag,24.1., will „Fridays gegen Altersarmut“ ab 17 Uhr auf dem
Rathausplatz in Harburg eine Mahnwache abhalten.
Wir werden auch dort sein und ein sehr kritisches Auge auf die dann
geplante Mahnwache dieser Kampagne haben.
Begleitet uns dabei und lasst euch vom dünnen Anstrich mit sozialen
Themen nicht täuschen: Diese Kampagne soll Menschen über ein
unverfängliches Thema ködern und mittelfristig in den braunen Sumpf ziehen.

* Vgl.:
https://www.volksverpetzer.de/hintergrund/fridays-for-altersarmut/
(Geprüft am 20.1.2020)

Harburg für alle Soli-Konzert

Soli-Konzert für emanzipatorische Wohn- und Arbeitsprojekte in Harburg.

Verschiedene Gruppen sind in Harburg aktiv um den Umbau des Stadtviertelzentrums und des Harburger Binnenhafens durch profitorientierte Investor*innen entgegen zu treten und Freiräume für politische und soziale Selbstbestimmung zu erhalten und neu zu schaffen. Doch Aktionen, Flyer und Räume zur Vernetzung kosten Geld.
Deshalb bitten wir euch um Unterstützung und laden ein zum Soli-Konzert mit großartigen Bands:

PIEFKE – Deutschpunk statt Deutschland aus Leipzig
https://piefke.bandcamp.com/

Autopoesis – Punkrock aus Halle/Saale
https://autopoesis666.bandcamp.com/

in Scherben – Punkrock mit Trompete aus Hamburg
https://www.youtube.com/channel/UCXLGYwaW4rgCJeBNKaQIILQ

18.01.2020 Sauerkrautfabrik Harburg, Einlass 19.00 Uhr Krach 20.00 Uhr

Kommt vorbei und bringt Freund*innen mit, es gibt Infos zu den Projekten, Soli-Likör, Aftershow mit Mucke und ein Awareness Team.

Das rauchen drinnen ist erlaubt.

30.11 HC BAXXTER UND KID KNORKE ☆

Die Tage werden kürzer und die Nächte länger.
Für manche mag das ein Grund sein sich ins Bett zu verkriechen und Winterschlaf zu halten. Für alle anderen bieten wir am 30.11 das passende Tanzprogramm. 🙂

Den Abend versüßen tun euch live auf der Bühne:

HC BAXXTER, Hannover
Techno / Punk / Trash / Rave

KID KNORKE, Hamburg
elektropunk / chiptune / 8bit

☆☆

Auch nach den Konzerten ist der Raum zum weitertanzen geboten.

☆☆

Einlass: 20:00
Krach: 21:00

☆☆

In der Sauerkrautfabrik Harburg
Kleiner Schippsee 22
21073 Hamburg
S-Bahn: Harburg Rathaus – Ausgang Großer Schippsee

☆☆

Love music, hate discrimination
Wir dulden kein menschenverachtendes/grenzüberschreitendes/sexistisches Verhalten.
Wenn du dich unwohl fühlst oder unangemessene Situationen beoachtest, wende dich an Bar oder Einlass. Es wird dann gemeinsam mit dir nach einer Lösung gesucht.

Das Rauchen drinnen ist erlaubt.

Höhlentour 3000 Antirepressionskonzert in der Sauerkrautfabrik

09.11.19

Höhlentour 3000

2019 ist das Jahr der Höhle.

Nach zwei erfolgreichen Releases der Leipziger Rapper*innen
Filo&Eisman mit “Zwischen Abfuck und Optimismus” und Plaeikke mit
“Mess with ma Weakness” , steht nun die Veröffentlichung der neuen EP
„Tausendsassa“ von Sayes in den Startlöchern.

Zusammen sind sie auf Herbsttour in Nord- und Süddeutschland und der
Schweiz. Derbe nice das sie auch einen Abstecher nach Hamburg machen.
Gemeinsam mit DJ BRKN1 präsentieren sie eine Mischung aus klassischem
HipHop und unkonventionellem Rap auf basslastigen Beats. Inhaltlich
stehen sozialkritische Themen und die Reflektion des eigenen Ichs im
Vordergrund.

Als Teil des Höhlenkollektivs wollen Sie, zusammen mit anderen
Künstler*innen, Räume frei von Diskriminierung jeglicher Art gestalten
und zusammen mit anderen Menschen neue Perspektiven entdecken und
erleben, um so progressiv Veränderungen in der Gesellschaft
herbeizuführen.

Besonders heftig freuen wir uns, dass die Höhle Support aus Hamburg
bekommt. Die Rapper*innen Mariybu, Femme F8tl und Rahsa ergänzen das
Lineup am 9.11. in der Sauerkrautfabriik Harburg.
Kommt 3000!

Eintritt gegen Soli-Spende für Antirepressionsarbeit!

Acts:
Sayes
Plaeikke
Filo & Eisman
BRKN1
Mariybu
Femme F8tl
Rahsa

Demonstration in Gedenken an Aman – wir fordern Aufklärung!

Warum wurde Aman Alizada getötet?

Aman Alizada flüchtete Ende 2015 mit 15 Jahren allein aus Afghanistan nach Deutschland. Als Angehöriger der ethnischen Minderheit Hazara suchte er Schutz und Sicherheit vor weiterer Gewalt und Verfolgung. Doch statt des ersehnten Schutzes fand der 19-jährige den Tod -durch die Kugeln aus der Dienstwaffe eines deutschen Polizisten.

Die tödlichen Schüsse trafen Aman am Abend des 17. August 2019 in einer Flüchtlingsunterkunft im Stadtteil Bützfleth.
Aman, der unter einer psychischen Erkrankung litt, befand sich in einem akuten Krisenzustand. Aus Sorge um seinen Freund Aman entschied der Mitbewohner der Unterkunft, die Polizei zur Hilfe zu rufen.
Der Umgang mit Menschen in akuten Krisenzuständen gehört eigentlich zum Alltag der Polizei. Deshalb ist es für uns unverständlich, warum die Polizeibeamten die Situation so schell eskalieren lassen.

Die Polizei spricht davon, in „Notwehr“ gehandelt zu haben. Allerdings verschweigt sie dabei, dass sie Aman bereits am 16. August – ebenfalls aufgrund eines Krisenzustandes – aufsuchte und spätestens seit diesem Tag von Amans psychischer Erkrankung wusste. Doch anstatt sich auf die Situation einzustellen, deeskalierend zu handeln und Aman die notwendige Hilfe zu gewähren, griffen sie zur Waffe und erschossen ihn.

Auch die Ermittlungen in dem Fall werfen Fragen auf: Fünf Wochen nach den Todesschüssen wurde bislang lediglich ein Mitbewohner von Aman von der Polizei zu den Ereignissen befragt. Die Befragung erfolgte unmittelbar nach der Tötung von Aman. Zwar war bei der Befragung ein Dolmetscher dabei – dieser sprach jedoch nicht die erforderliche Sprache und konnte sich daher lediglich begrenzt mit dem Mitbewohner verständigen.

Am 12. Oktober demonstrieren wir, um unsere Trauer, Angst und Wut auszudrücken und Aman zu gedenken. Wir werden die Tötung Amans durch die deutsche Polizei nicht vergessen.

Der Tod des so jungen Menschen hinterlässt bei allen Hinterbliebenden eine große Leere, Trauer, Unverständnis und viele Fragen.

Wir fordern eine umfassende Aufklärung des tragischen Todes und wir wollen gemeinsam einen Raum für das Gedenken an Aman schaffen.

Schließt euch uns an, kommt zahlreich und lasst das Geschehene nicht in Vergessenheit geraten.

Datum: 12.10.2019
Wo: Stader Bürgerpark (direkt beim Bahnhof)
Wann: 14:00
Anfahrt: S3 Richtung Stade oder RE5 (Metronom) Richtung Cuxhaven

Hier das SKF Statement
Hier die Facebook Veranstaltung

+++ english +++

Why was Aman Alizada killed?

At the end of 2015, 15-year-old Aman Alizada fled from Afghanistan to Germany on his own. As a member of the ethnic minority Hazara, he sought protection and security from further violence and persecution. But instead of the longed-for protection, the 19-year-old was killed – by bullets from a German policeman’s service weapon.

The deadly shots struck Aman on the evening of August 17, 2019 in a Refugee shelter in the district of Bützfleth.
Aman who suffered from a mental illness, was in an acute state of crisis. The roommate, worrying about his friend Aman, decided to call the police for help. Dealing with people in an acute state of crisis is part of everyday life for police officers. Therefore it is incomprehensible to us why the police officers let the situation escalate so quickly.

The police is talking about having acted in self-defence. However, they are failing to mention that they had already called upon Aman on the 16th of August because of an acute crisis. Thus, ever since then at the latest they knew about Aman’s mental illness. However, instead of preparing for the situation, acting in a de-escalating manner and giving him the necessary help, they reached for their weapon and shot him.

Furthermore, the investigation of the case raises questions: Five weeks after the deadly shots only one of Aman Alizada’s roommates has been questioned. The questioning took place immediately after the killing of Aman. A translator had been present, but as he didn’t speak the required language he couldn’t really communicate with the roommate.

On the 12th of October we demonstrate to express our grief, fear and anger and to remember Amad.

We will not forget the killing of Aman by the hands of the German police.

The death of this young person leaves all of his family and friends with feelings of void, grief and incomprehension. It also leaves many unanswered questions. We demand a complete clarification of this tragic death and together we want to make room for the commemoration of Aman.

Join us, come in great numbers and do not leave what has happened in forgotten.

Date: 12th of October 2019
Where: Bürgerpark, Stade (near trainstation)
When: 14:00
public transport: S3 to Stade or RE5 (Metronom) to Cuxhaven

Facebook event

+++ فارسی

امان علیزاده مهاجر اواخر سال 2015 با داشتن تنها 15 سال از افغانستان به آلمان آمد. وی به عنوان عضو اقلیت قومی هزاره ، برای فرار از آزار و شکنجه بیشتر در افغانستان به دنبال حفاظت و امنیت در آلمان بود. اما به جای حمایت مورد نظر، مرگ توسط گلوله های اسلحه یک پلیس را به دست آورد. در جریان شلیک های مرگبار 17 اگوست 2019 در یکی از مراکز اِسکان پناهندگان در منطقه بوتزفلت، یکی از گلوله ها به امان اصابت کرد.

امان که دچار آسیب دیدگی شدید روحی بود، در وضعیت حاد و بحرانی قرار داشت. هم اطاقی امان که نگران حالت دوستش بود تصمیم می‌گیرد که برای درخواست کمک به پلیس زنگ بزند.

برخورد با افراد در شرایط بحرانی حاد بخشی از مسئولیت های روزمره پلیس است. به همین دلیل ما نمی‌توانیم درک کنیم و بفهمیم که چرا افسران ستاد مرکزی پلیس امان را کشته اند.

ما با تظاهرات اندوه، ترس و خشم خود را ابراز می‌کنیم و سئوالات خود را که تا کنون بی جواب مانده اند تکرار می کنیم.

پلیس می‌گوید که آن‌ها در دفاع از خود عمل کرده اند. با این حال آن‌ها این واقعیت را پنهان می‌کنند که در تاریخ 16 اگوست امان را به دلیل شرایط روحی بحرانی بازدید کرده بودند و حداقل از آن روز از بیماری روحی امان آگاهی داشتند.

اما به جای تمرکز بر روی اوضاع و فراهم کردن کمک‌های فوری و ضرروی به امان، آن‌ها اسلحه را برداشته و به او شلیک کردند. ما درک نمی‌کنیم که چرا شش پلیس نتوانسته اند که شرایط را بدون استفاده از سلاح کنترول کنند.

همچنان تحقیقات در مورد پرونده سئوالاتی را ایجاد می کند: با‌گذشت پنج هفته از مرگ ناشی از شلیک گلوله تا کنون فقط هم اطاقی امان علیزاده در مورد جریان واقعه مورد سئوال قرار گرفته است.این بازجویی سریعاً بعد از کشته شدن امان صورت گرفته است. اگر چه در جریان بازجویی یک مترجم حضور داشته است، اما به دلیل عدم تسلط به زبان توانسته اند به صورت محدود اظهارات هم اطاقی امان را بفهمند.

ما به تاریخ 12 اکتوبر با برگزاری تظاهرات، اندوه، ترس و عصبانیت خود را در یادبود امان ابراز می کنیم. ما هرگز کشته شدن امان توسط پلیس آلمان را فراموش نمی کنیم. کشته شدن چنین فرد جوانی برای بازماندگان جای خالی، غم و اندوه و سئوالات زیادی را به جای می گذارد.

ما خواستار پاسخ و توضیح برای این مرگ غم انگیز هستیم و می‌خواهیم که در کنار هم فضایی را برای یادبود امان ایجاد کنیم.

به ما بپیوندید و به طور گسترده در این تظاهرات سهم بگیرید و اجازه ندهید که این رویداد و حادثه به فراموشی سپرده شود.

تاریخ برگزاری تظاهرات : پنج شنبه 12.10.2019

زمان برگزاری تظاهرات : ساعت 14:00

م : Bürgerpark, Stade

More translation will follow

 

Aman Alizada – erschossen von der deutschen Polizei

Das ein Mensch in Polizeigewahrsam umkommt, ist leider kein Einzelfall, sondern katastrophaler Normalzustand in Deutschland. Wir solidarisieren uns mit Amans Angehörigen und Freund*innen und wünschen allen viel Kraft.Was jetzt wichtig ist, dass wir unsere Trauer gemeinsam in Wut wandeln und dem Staat zeigen, dass es so nicht weitergehen wird. Jeder Schuss aus einer Waffe der deutschen Polizei ist ein Schuss zu viel.

Amans Fall wirft, wie viele andere Fälle auch, Fragen auf.
Ist ein Einsatz auf Grund eines Streites überhaupt ein Grund eine Schusswaffe zu gebrauchen? Warum war die Polizei nicht deeskalierend und hat den Raum einfach verlassen? Warum wurde die Notärztin daran gehindert, den Verletzten zu versorgen? Kommen sechs Erwachsene nicht gegen einen 19-Jährigen an ohne zu schießen? 0

Geklärt wird das Ganze in internen Ermittlungen wahrscheinlich erst in Monaten, wenn nicht sogar in Jahren, nämlich dann, wenn der Fall wieder aus den Köpfen der Leute verdrängt wurde und sich niemand mehr dafür interessiert. Und höchstwahrscheinlich gehen die Ermittlungen, wie so viele andere auch, zugunsten der Polizei aus.1

Wir sind nicht schockiert über das Handeln – und Nichthandeln – der Polizei. Das von vielen Menschen hochgelobte deutsche Rechtssystem hat nie funktioniert.
Der Tod von Aman ist schrecklich und doch nur die logische Konsequenz einer Gesellschaft und eines Systems in der Geflüchtete, Linke, Migrant*innen und People of Color schikaniert, gedemütigt, verfolgt, misshandelt und auch getötet werden.
Polizei, Justiz, Politik und Behörden schauen tatenlos zu und lassen Rassist*innen gewähren, beispielsweise beim Mord an Amadeu Antonio 1990 in Eberswalde2 oder bei Jorge Gomondai 1991 in Dresden3. Oder sie legen selber Hand an, wie beispielsweise in den Fällen von Christy Schwundeck4, Oury Jalloh5, Mohammad Selah6, Yaya Jabbi7 und nun Aman Alizada – und so viele mehr, von deren Schicksal wir nichts erfahren, weil die Behörden es nahezu perfektioniert haben, ihre Verbrechen unter den Teppich zu kehren…

Diese Pogrome, Rassismen und Morde stehen in einer langen Kontinuität. Und sie werden sich solange wiederholen, wie die jahrhundertelange Geschichte der Ausbeutung, der Gewalt und des Mordes ausgeblendet wird.
Wir fordern eine aktive und anhaltende Auseinandersetzung und Aufarbeitung der Ursachen der Verbrechen Deutschlands, angefangen beim immer wieder heruntergespielten deutschen Kolonialismus, über den Nationalsozialismus, den Rassismen gegenüber Geflüchteten und Arbeitsmigrant*innen in der BRD und Vertragsarbeiter*innen in der DDR, den Pogromen und Rassismen der Nachwendezeit, dem Nationalsozialistischem Untergrund, bis hin zu der neokolonialen Ausbeutung der Länder Afrikas, Südamerikas und Asiens.8

Wir können und wir wollen zu diesen widerlichen Gewalttaten bis zu Hinrichtungen an Menschen durch den Staat nicht schweigen. Wir sehen diese Taten nicht als Einzelfälle.
Sie sind Ausdruck des Kapitalismus, denn jeder Rassismus basiert auf Konstruierten Trennung zwischen „Fremd“ und „Eigen“. 9

Es kann nicht sein, dass Menschen auf ihrer Flucht an den Außengrenzen erschossen werden oder im Mittelmeer ertrinken und diejenigen, die es hierher schaffen, systematisch ausgegrenzt, benachteiligt und manchmal sogar erschossen werden.

Wir sehen diese ganzen abscheulichen Zustände in diesem Land nicht als Einzelfälle sondern als Bestandteil dieses Systems.

Wir fordern eine schnelle lückenlose Aufklärung dieser Verbrechen!

0 – https://www.facebook.com/permalink.php?story_fbid=587103321695798&id=361772797562186&__tn__=K-R
1 –  https://kviapol.rub.de/images/pdf/KviAPol_Zwischenbericht.pdf
2 – https://de.wikipedia.org/wiki/Amadeu_Antonio_Kiowa
3 – https://de.wikipedia.org/wiki/Jorge_Gomondai
4 – https://www.spiegel.de/panorama/justiz/verfahren-gegen-polizistin-eingestellt-die-frau-in-jobcenter-erschoss-a-823155.html
5 – https://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2018-11/oury-jalloh-ermittlungserfahren-staatsanwaltschaft-beschwerde-abgewiesen
6  – http://thecaravan.org/files/caravan/Mohammad%20Selah.pdf
7 – https://rememberjajadiabi.blackblogs.org/
8 – übernommen von https://de.indymedia.org/2012/09/334730.shtml
9 – https://www.kubi-online.de/artikel/ihre-dunklen-augen-glitzern-zur-konstruktion-des-fremden-zur-darstellung-diversitaet Abs. 2, 3