Unter dem Deckmantel der Gelb-Westen ruft der verachtende Wunsch nach freier Volksverhetzung

Wolfram Schiedewitz wurde vom niedersächsischen Verfassungsschutz bereits vor fünf Jahren als Rechtsextremist eingestuft.

Bereits fünfmal stand Schiedewitz mit seiner kleinen Anhängerschaft in den letzten Wochen vor dem Harburger Rathaus und verteilte wirren Thesen an Passant*innen. Waren es am Anfang nur eine handvoll Teilnehmer*innen, die dem Landschaftsarchitekten aus Ramelsloh folgten, waren es in der vergangenen Woche schon doppelt so viele, die sich vor dem Harburger Rathaus um ihn scharrten.

Vor drei Jahren hatte der wegen Volksverhetzung verurteilte Dr. Rigolf Hennig, ein rechtsextremer Publizist und Antisemit aus Verden, der einige Jahre für die NPD im Verdener Stadtrat und im Kreistag des Landkreises Verden saß, per Flugblatt zu einer Kundgebung vor dem Seevetaler Rathaus eingeladen. Schon damals wurde auf dem Flugblatt unter anderem vor einer „Umvolkung Deutschlands“ gewarnt und eine patriotisch-europäisch ausgerichtete Politik gefordert, bei der die Förderung der deutschen Familie an erster Stelle steht. Unter den fünf Teilnehmern waren Klaus-Wolfram Schiedewitz, der seine Parolen in die Menge rief und auch Manfred Börm, Mitglied des NPD-Bundesverbandes.

Wolfram Schiedewitz ist Vorsitzender des Vereins „Gedächtnisstätte“ und gehört zu einem Netzwerk von Holocaustleugner*innen und Geschichtsrevisionist*innen, die das nationalsozialistische Deutschland von Schuld reinwaschen wollten.

Heute lesen sich seine Thesen wie ein umfassender Forderungskatalog der rechten Reichsbürger Szene: Die „Gelben Westen Sektion Hamburg“ fordern in ihrem Flugblatt neben der ersatzlosen Streichung des Paragraphen 130 StGb. Mit anderen Worten – es solle zukünftig wieder juristisch legal sein, sich volksverhetzend äußern zu dürfen.

Dazu wird zum Friedensvertrag nach dem ersten Weltkrieg aufgerufen und die Wiederherstellung der deutschen Staatsangehörigkeit auf der Grundlage des Rechts- und Staatsangehörigkeitsgesetzes von 1913 gefordert. Damit wirklich alle Bereiche abgedeckt sind, folgt vielerlei weiterer Unsinn, wie die Krebsbehandlung nach Dr. Hamer.  Dieser propagierte seit 1981 die von ihm erfundene, medizinisch unwirksame Behandlungsmethode „Germanische Neue Medizin“. Hamer vertrat in Verbindung mit seiner Lehre auch antisemitische Positionen, die er im Rahmen von Verschwörungstheorien äußerte.

Zu guter Letzt ist den Flyern der „Gelben Westen Sektion Hamburg“ zu entnehmen, dass deren Verfasser*innen davon ausgehen, dass in Deutschland jedem Menschen ein elektrischer Chip unter die Haut gepflanzt wird und eben dieser umgehend und flächendeckend zu entfernen sei.

 

Lasst uns diesem rechtsradikalen, skurrilen und für den gesunden Menschenverstand kaum zu ertragenden Treiben in Harburg und anderswo  ein Ende bereiten und am kommenden Samstag in Harburg zeigen, dass es keinen Platz für Rassisten, Faschisten und Reichsbürger gibt.

 

Die Kundgebung findet am 09.02.2019 ab 13:30 auf dem Harburger Rathausplatz statt. Ihr erreicht den Rathausplatz mit der S3/S31 kommend ab Hauptbahnhof in ungefähr 15 Minuten. Nutzt die Haltestelle Harburg Rathaus – von dort sind es dann ca. 2 Minuten.

SKF food sharing

Seit einiger Zeit können wir einen Essensverteiler zu einem der vielen tollen Angebote der SKF zählen!

Essenswaaaaas? Richtig gehört! Ein Essenverteiler! Was so ein Essenverteiler bringt fragst du dich?

Hier werden Lebensmittel gerettet und jeder*m zur Verfügung gestellt.

Sinn der Sache ist es einerseits, dass nicht so viele Lebensmittel im Müll landen (allein in Deutschland sind das laut WWF gut 18 Millionen Tonnen im Jahr), andererseits soll allen Menschen der Zugang zu Lebensmitteln ermöglich werden. Und das ohne dass beurteilt wird ob eine Person bedürftig ist oder nicht.

Unser Essensverteiler ist jederzeit zugänglich und draußen, direkt neben unserer Eingangstür, platziert. Wir haben einen kleinen Kühlschrank und einen normalen großen Schrank, der Kühlschrank ist nur in Betrieb wenn es draußen zu warm für manche Lebensmittel wird.

Damit das ganze auch funktioniert, hygienisch bleibt und sich alle an tollen Lebensmitteln erfreuen können, gibt es ein paar Spielregeln die du hier nachlesen kannst:

  • Bitte teilt nur Lebensmittel, die ihr auch selbst noch essen würdet.
  • Es können auch Lebensmittel nach Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums weitergegeben werden, wenn sie noch gut sind, aber nicht nach Ablauf des Verbrauchsdatums. Bei den Lebensmitteln mit Verbrauchsdatum darf die Kühlkette nicht unterbrochen werden. Um dieses zu gewährleisten, muss eine Kühltasche zur Abholung mitgebracht werden.

Diese Lebensmittel dürfen nicht über foodsharing geteilt werden, da sie ein potentielles Gesundheitsrisiko bergen:

  • Schweinemett;
  • Rindergehacktes;
  • Produkte aus nicht erhitzter Rohmilch;
  • frisch zubereitete Speisen, die rohes Ei enthalten;
  • Cremes und Pudding, Tiramisu und Mayonnaise (wenn mit Ei und Milch selbst hergestellt).
  • Alkohol, da die Abgabe an Jugendliche unter 18 Jahren nicht gestattet ist und das bei den Fair-Teilern nicht kontrolliert werden kann.

Diese Lebensmittel bitte nur gekühlt transportieren und lagern:

  • Nudel- und Kartoffelsalat;
  • Kuchen mit nicht durchgebackener Füllung wie Bienenstich, Creme- und Sahnetorten;
  • Lebensmittel, die laut Verpackung bei +2 bis +8°C gelagert werden sollen.

Hinweise zur Lagerung im Fair-Teiler

Im Kühlschrank:

  • Achtet darauf, dass der Kühlschrank immer richtig verschlossen ist.
  • Trennt rohe Lebensmittel von zubereiteten Speisen.
  • Legt erdbehaftete Lebensmittel nach unten, dann rieselt nichts auf darunterliegendes Essen.
  • Deckt zubereitete Speisen gut ab, oder legt diese in einen verschlossenen Behälter.
  • Nutzt bitte bei der Abholung und für den Transport zum Fair-Teiler eine Kühltasche oder eine Kühlbox, da Lebensmittel Keime enthalten können, die sich bereits bei Temperaturen ab 10 Grad stark vermehren und dann gesundheitsschädlich sind.

Im Schrank:

  • Achtet darauf, dass der Fair-Teiler immer gut verschlossen ist.
  • Lagert erdbehaftete Lebensmittel im unteren Bereich, dann rieselt keine Erde auf andere Lebensmittel.
  • Achtet darauf, dass Lebensmittel gut verschlossen oder abgedeckt sind.

Quelle: https://wiki.foodsharing.de/Fair-Teiler#Fair-Teiler-Regeln

 

Bei Fragen, Interesse oder sonstigen anliegen, melde dich gerne unter

kuefa [a t] skf-harburg.de

✰ Silvesterparty in der SKF ✰

Von Beginn an feiern wir jedes Jahr in der SKF Silvester und freuen uns auch diesmal, wenn ihr mit uns unser 5 jähriges Jubiläum feiert.
Stattfinden wird das ganze erstmals unter dem Motto „WeltRaum“!

Unserer Spontanität sei Dank, ist das Line-Up auf dem Flyer nicht mehr aktuell, freuen dürft ihr euch aber trotzdem auf fünf famose Djs die euch unten durch die Nacht bis in die Morgenstunden begleiten:

ab 20:00 Schall & Lauch, das Beste aus deiner Punkerjugend
ab 23:30 DJ Faded Zulu, Drum n Bass
ab 01:30 Earl mobileh (Entropie) und mo (Entropie,Zwackelmann), Techno
danach 21° im Schatten, progressive minimal

Oben wird es einen, zunächst rauchfreien, Chill-out Bereich mit Bar geben.
Dort beschallt euch Ratte aus Cottbus mit entspannten Beats.

Freuen dürft ihr euch neben den üblichen Erfrischungsgetränken auf leckere Cocktails für jeden Geschmack, eine erlesene Auswahl an Kurzen und die allseits bekannten veganen Pizzabrötchen.

Es wird die ganze Nacht ein Awareness-Team geben, wendet euch bei Problemen an die Awareness Menschen, die Barmenschen oder die Türschichtenden.

Verzichtet bitte auf Fremdgetränke.
Mit rassistischen/sexistischen Menschen Party zu machen, macht keinen Spaß und haben wir auch keine Lust drauf.

Winter KÜFA 2018

Keine Lust aufs Familien-essen, auf Fragen zu deinem Beziehungsstatus, deinem Job und deiner Zukunft?

Oder allgemein keine Lust auf dieses ganze Festtags-Gedöns? Das war das Motto der diesjährigen Winter-Küfa. Am 25.12 kochten wir ein leckeres, veganes, komplett ungezwungenes Essen.
Dazu gab es ganz klassisch selbstgemachten Rotkohl, Kartoffeln und Seitan.

In diesem Sinne, Merry crisis and a happy new fear. ♥

Winter KÜFA

Informationen zur Menschen-Lichterkette in Harburg

15. Dezember 2018 |  15. Dezember 2018 | organisiert von der SPD Harburg

Am 15.12.18 hatte die SPD zu einer Lichterkette für Toleranz und Solidarität, gegen Rassismus und Antisemitismus aufgerufen. Wir haben die Veranstaltung kritisch begleitet. Von vielen Menschen wurde es gut angenommen, dass wir da waren. Hier zeigen wir euch das Flugblatt welches wir verteilt haben.

Liebe Demonstrierenden, schön, dass ihr hier seid, um ein Zeichen gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit zu setzen. Gemeinsam gegen Entsolidarisierung auf die Straße zu gehen ist in Zeiten eines etablierten Rechtspopulismus wichtig und wir freuen uns, euch hier zu treffen. Gleichzeitig haben wir im Aufruf der heutigen Aktion festgestellt, dass die Veranstaltenden, die Partei, die SPD, diesen Protest nutzt, um ihre teils rassistische Politik, hinter einer solidarischen Fassade zu verstecken. Sei es durch Asylgesetzverschärfungen, erzwungene Abschiebungen oder Zustimmung der ersten kriegerischen Angriffe seit Bestehen der BRD. Die SPD ist eine bürgerliche Partei innerhalb des Kapitalismus, welcher seit seinem Bestehen ohne Diskriminierungen und Rassismen nie funktioniert hätte. Sei es die Spaltung zwischen „uns“ und den „Ausländern“, die „Wessis“ und die „Ossis“, die Vollzeitbeschäftigten und die Arbeitslosen oder einfach „schwarz“ und „weiß“. Durch diese Unterscheidungen auf allen Ebenen verschwimmt die eigentliche Ursache der Probleme. Laut Oxfam besitze das reichste Prozent der Weltbevölkerung 50,8 Prozent des weltweiten Vermögens – und damit mehr als die restlichen 99 Prozent zusammen. Das „Problem“ war also nie ein Mensch „aus einem anderen Land“ oder jemand, der Sozialbezüge bezieht, sondern die Ungleichverteilung des Reichtums auf der Welt. Dieses ist durch den Kapitalismus systematisch bedingt und zeigt, dass ein Protest mit einer darin etablierten Partei wie der SPD keine Lösung sein kann.

Zur Entstehung der Idee „Lichterkette“: Der Beginn der 1990er Jahre war von einer unvorstellbaren Wucht rassistischer Angriffe und Morde geprägt. Den meisten dürften Rostock, Mölln und Solingen als Synonym für neonazistische Gewalt in Deutschland ein Begriff sein. Als Reaktion etablierte sich die Form der „Protestkultur“ – die bundesweit stattfindenden Lichterketten. Mitgetragen durch Parteien, im Parlament gefeiert und von Medien präsentiert, sollte dem Ausland ein „anderes Deutschland“ gezeigt werden. Hunderttausende Menschen in zahlreichen Städten beteiligten sich, um ein Zeichen gegen rassistische Gewalt zu setzen und den Betroffenen davon zu gedenken. Entgegen der Hoffnung, die Politik würde sich aufgrund der Vorkommnisse in der Vergangenheit auf die Seite der Angegriffenen stellen, wurde auch schon hier das Asylrecht verschärft und dem rassistischen Mob ein Sieg zugestanden. Die Bilder hunderttausender Deutscher, die friedlich kerzenhaltend protestierten, wurden verwendet, um das Ausland zu besänftigen und eine geeinte Nation gegen Rassismus zu präsentieren. Ausländische Investoren sollten nicht aufgeschreckt und die Befürchtung ehemaliger Alliierter über zunehmenden Rassismus in Deutschland als unzutreffend dargestellt werden. Lichterketten sind symbolisch und zum Gedenken zusammen mit Geflüchteten-Initiativen und Betroffenen eine mögliche Form der Aktion. Als politisches Mittel der öffentlichen Darstellung von Parteien – wie der SPD – allerdings, ist sie nichts als verachtend den Opfern gegenüber. Ein Anfang, um Betroffene aktiv zu unterstützen, ist es schon mal, Stellung im Alltag zu beziehen, euch und andere zu bilden und sich aktiv und bewusst rassistischem Gedankengut und dessen Vertreter*innen entgegenzustellen. Helft Betroffenen in zahlreichen Angeboten in Hamburg, Harburg und Umgebung und organisiert euch in Gruppen, in eurem Stadtteil und im Alltag.

Für ein solidarisches Miteinander – Nie wieder Krieg, nie wieder Faschismus